Meditative Einsamkeit – Übernachten im Kloster

Studenten nützen diese Orte als Vorbereitung für Klausuren, Kreative um produktive Kraft zu schöpfen, Ramon Llull, der Begründer der katalanischen Sprache, sogar zum Verfassen eines Werkes im Umfang von 27.000 Seiten – Mallorcas Klöster dienen längst nicht mehr nur den Mönchen und Nonnen zum stillen Gebet.

Am Puig de Maria, hoch über Pollenca kocht Toni die angeblich beste Paella der Insel. Als 1988 die letzten Nonnen auszogen, übertrug die Kirche den Betrieb der Zimmer und des Restaurants ebendiesem Toni. Das Kloster aus dem 14. Jahrhundert hat den Charme früherer Tage beibehalten – die Zellen sind winzig und nur mit dem Nötigsten ausgestattet.

Bäder und Toiletten befinden sich im Flur und Service sucht man vergeblich. Dafür belohnen die Klostermauern mit unendlicher Stille, um zu sich selbst zu finden.

In Felanitx, auf über 500 Metern Höhe, finden Ruhesuchende das Kloster Sant Salvador. Die Serpentinenstraße ist wegen der Steigung beliebt bei Radfahrern und wer mit dem Auto anreist, muss die letzten Meter zu Fuß zurücklegen. An die Enthaltsamkeit früherer Zeiten erinnert nichts mehr – die Zimmer sind modern eingerichtet. Lediglich beim Ausblick verfällt man umgehend in einen meditativen Zustand und nimmt außer der Ruhe nichts mehr wahr.

Auf dem heiligen Berg Randas, einem 540 Meter hohen Bergmassiv, übernahm zwar mittlerweile auch ein Hotelier die Bewirtung der Gäste, aber vier Franziskanermönche wohnen nach wie vor dort. Die ehemalige Heilanstalt für Asthmakranke, Nostra Senyora de Cura, ist heute ein beliebtes Entspannungshotel mit Mal- und Meditationskursen. Der Innenhof des Klosters ist die perfekte Kulisse dafür.

Mitten in Palma besteht ebenfalls die Möglichkeit, in einem ehemaligen Kloster zu übernachten. Die Ruhe hat aber weniger mit darin lebenden Nonnen und ihren Gebeten zu tun als vielmehr mit der Exklusivität. Der Convent de la Missio in Palma wurde komplett saniert und ist heute ein Luxushotel. Demut und Bescheidenheit spiegeln sich höchstens in den hellen Farben der Zimmer wieder – der Rest ist Geschichte. Heißer Tipp für den Hochzeitstag und kulinarische Genießer.

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